Es ist da. Es bleibt da.

Freitag, den 21. Januar 2011

Als ob es keine Zeit gäbe. Als ob es keine Veränderung gäbe. Als ob Geschehenes niemals gewesen wäre. Alles dreht sich, nur das hier nicht. Es übersteht Winter und Sommer, Raum und Zeit, Fragen und Antworten, Unfall und Schaden, Wunsch und Wirklichkeit, Höhe und Tiefe.

Beginne es zu akzeptieren. Du kannst nicht wählen. Du kannst nicht wünschen. Du kannst nicht hoffen. Du kannst gar nichts tun. Du kannst nicht zerstören. Du kannst nicht fliehen. Du kannst nicht wegschieben. Du kannst dich nicht blind stellen. Ob du willst oder nicht. Es ist da. Es bleibt da.

Das Gefühl ist in dir. Du bist in dem Gefühl. Du bist das Gefühl. Das Gefühl bist du. Du wärst nicht ohne das Gefühl. Das Gefühl wäre nicht ohne dich. Das Gefühl ist auf dir. Das Gefühl ist unter dir. Das Gefühl ist vor dir. Das Gefühl ist hinter dir. Das Gefühl ist neben dir. Das Gefühl ist um dich. Du bist um das Gefühl.

Summer in the city

Mittwoch, den 2. Mai 2007

Er war dieses Jahr schneller zurück als wir alle dachten. Blütenstaub und blauer Himmel wohin man nur sieht. Die Sonne feiert ihr großes Comeback.

Wir haben so sehr darauf gewartet. Kurze Röcke, viel Haut und Leichtigkeit überall auf der Straße. Der Sommer ist im Herzen der Menschen. Er bringt sie zusammen und wieder auseinander, wenn er geht.

Daneben stehen diese, die darin nicht aufgehen. Und nur zwischen Regen und Wolken ihre Geborgenheit finden. Und es ist gut, dass es sie gibt.

Wie ein Kind denken

Samstag, den 10. Februar 2007

Wir fragen immer nur danach, was das Leben uns schenkt, schenken könnte, schenken soll. Warum fragen wir nie danach, was wir dem Leben schenken? Die Welt wird schließlich durch Wunschansprüche nicht besser.

Wie viele Gute Taten haben wir heute verbracht? Das fängt doch schon im Kleinen an, wie oft haben wir heute ohne Grund unsere Mitmenschen angelächelt? Das kostet ja nichts. Auf der Straße, im Flur, im Geschäft?

Es ist furchtbar zu erkennen, dass wir eigentlich nur kalte Egoisten sind. Ach, das macht mich beinah so traurig, dass ich kaum mehr schreiben kann. Wir müssen dringend umdenken.

Euphorie im Stillen

Samstag, den 1. Juli 2006

Wie sehr ich all die beneide, die gerade tanzen, feiern und lachen. Im Schatten des deutschen Fußballmärchens gibt es kein Einhalt und Grenzen mehr.

Die letzten Jahre muss ich hier etwas verloren haben. Oder etwas dazubekommen, was ich gar nicht wollte. Die Leichtigkeit des Seins oder eine unscheinbare innere Blockade. Ich weiß es nicht.

Im Moment bleibt nur fasziniert isoliert dazustehen und das Schauspiel zu betrachten. Daneben ist immer noch besser als gar nicht dabei.

Unser Drittes

Dienstag, den 23. Mai 2006

So langsam vermute ich eine weitere Etappe im Alterungsprozess geschafft. Das Fernsehen ist mir zu laut und unruhig und irgendwie auch zu weit entfernt.

Innerhalb des Mediums probiere ich meine Flucht. Es braucht heutzutage ja nur noch eine Taste und kein Gedächtnis mehr. Im Öffentlichen angekommen, ist die Reise aber schnell beendet und ich fühle mich richtig gut dabei.

Es ist schwierig das Etwas einzukreisen. Ich bin da mittlerweile einfach näher dran. Näher noch als vor ein paar Jahren. Schleichend und still wurde ich wohl infiziert. Von der deutschen Harmonie.

Wunderschönes Grau

Dienstag, den 2. Mai 2006

Ich kanalisiere meine Wut meist auf unschuldige Radiomoderatoren. Meine Gewaltphantasien, meinen stillen Wahnsinn.

Lasst es uns doch offen zugeben, wir sind auch nur Sklaven des Zentralgestirns. Wenn die Sonne scheint, dann lacht das Leben. Körper und Geist, sie bestimmt einfach massgeblich unser Glück. Eine neue, moderne Religion.

Sonnenkult ist zur Normalität geworden. Wir lieben es und verlangen danach. Wer Regen liebt, bleibt abseits.

Verlust der Erlebnisfähigkeit

Dienstag, den 25. April 2006

Eine Trauerweide ist selten für die Ewigkeit. Nach einer großen Betrübnis-Synphonie und dem Fest der schwarzen Kleider kommt man irgendwie immer zurück.

Das bedingt sich schon allein aus dem Leben heraus. Jeder Tag ist mit so vielen und unterschiedlichen Rollen und Räume besetzt, unwahrscheinlich, dass überall nur grauer Regen ist.

Manchmal glaube ich aber die eigene Erlebnisfähigkeit verloren. Damit ist der Schlüssel zu den Türen zurück dahin.

Ungewollt zurückfinden

Donnerstag, den 30. März 2006

Da glaubt man sich schon sicher und weit entfernt. Und findet sich doch irgendwann ganz schnell und sanft zurück. Unvermutet und ungewollt, einfach so.

Aber es ist nicht mehr gleich (wenn man genau schaut). Die Welt hat sich verändert. Man hat sich selbst weiterentwickelt und befindet sich in einer völlig anderen Phase.

So ändert sich die Betrachtung, der Winkel, das Licht und damit auch das Motiv. Was vorher ganz nah war, ist jetzt nüchtern. Vielleicht. Wenn man Glück hat…

Vergebliches Anklopfen

Dienstag, den 21. März 2006

Das Leichte klopfte an mir. Es machte sich nicht die Mühe einen anderen Weg zu gehen, sondern starb sofort für sich allein ohne Szene und Musik.

Solche Zeiten muss es ja auch im Leben geben. Es ist nicht richtig, sie vollends zu verurteilen. Wer wie ein Leuchtturm sein möchte, sollte auch Abseits die Wege kennen.

Ich bewundere dennoch die Menschen, welche all das Lastende einfach so abstreifen und sich dem Fröhlichen hinwenden. Ich gehöre leider nicht dazu. Was mich bedrückt, stellt sich stets auch zwischen mich und meine Welt.