Ich liebe dich

Sonntag, den 5. August 2007

Ich gab ihm ein Zeichen. Wir lagen quer auf der Coach und blickten seitlich zum Fernseher, ich rieb leicht mein Po an seinem Penis, der noch eingeschlossen war. Er verstand sofort und eigentlich auch wieder nicht.

Jedenfalls begann er unmittelbar und ohne weitere Worte. Berührte mich von hinten, streichelte mich am Rücken, ging mir unters Hemd, ging mir an den Busen, zog meine Hosen runter, zog seine Hosen herunter.

Das war der Deal. Auch wenn er nicht wußte, dass es ein Deal war. So blieb mir die Sendung und ihm blieb mich.

Noch nicht am Ende und noch ohne Namen

Sonntag, den 22. April 2007

Alle Guten Dinge finden ihr Ende. Dabei wurde ich nicht begleitet von wilden Phantasien, verbotenen Zeremonien oder der wahren Liebe. An meiner Seite standen verblassende Frakmente all meiner geliebten Frauen.

Kleine Bilder und unscharfe Filme, kleine Mosaiksteine, woran ich mich noch erinnerte. Ich war schon immer für die Wirklichkeit. Auch wenn Wirklichkeit nun Vergangenheit ist.

Es waren meine Träume, die ich lebte. Es waren meine Träume, die ich verlor und nun nur noch in meinen Erinnerungen fand. Es waren meine Träume, die mich zum Höhepunkt brachten.

Blicke ins Universum

Montag, den 9. April 2007

Das Wetter war trüb und verregnet. Die grauen Wolken ließen keine Lücke für einen Blick ins Universum. Ein Monopol der Verliebten, sie können auch am Tag die Sterne sehen.

Laura hatte vor einer Woche angerufen. Als sie am Telefon ihren Namen nannte, hörte mein Herz auf zu schlagen. Damals waren wir beide noch sehr jung und voller Jugend. Zu unerfahren, um uns dahin zu bringen, wohin wir uns beiden gewünscht hatten.

Zwei Kücken auf der Reise zum Mond. Dabei wußten wir gar nicht, wo der Mond ist. Völlig losgelöst und völlig schwerelos. So haben wir uns im Universum verloren.

Schwarz ist keine Farbe

Montag, den 12. Februar 2007

Ich wusste nicht richtig, was ich suchte. Es ist schwer, wenn man keine Vorstellung davon hat, was richtig wäre für den Augenblick. Momente ändern sich wie das Leben.

Wenn man geküsst wird, aber gar nicht weiß, was Küssen ist. Was macht man dann? Was sagt man? Wie geht man damit um? Manchmal kommt etwas herunter, was sich so sonderbar fremd anfühlt, wonach man sich aber unbewusst sein Leben lang sehnte.

Physikalisch gesehen entsteht Schwarz bei der Abwesenheit von Licht jeglicher Wellenlänge. Da Farbe lediglich eine Sinnesempfindung des Gehirns und die Wellenlänge eine physikalische Eigenschaft ist, ist es angebracht, von Schwarz als Farbe zu reden.

Ohne Szene und Musik

Donnerstag, den 10. August 2006

Gevögelt haben wir später im Nebenzimmer. Nicht unbedingt das Schloss der Träume. Wenn man nichts hat, nimmt man alles, was man vorfindet.

Anschließend fuhren wir damit weiter, womit wir zuvor begonnen hatten, aber irgendwie noch nicht am Ende war. Unser gegenseitiges Anschweigen, ein Verweilen ohne Worte, ein stilles Begleiten ohne Grund.

Damit war mein Abend gerettet. Dem Zwang herzufinden, folgte eine neugieriges Wohlfühlen in der Nähe dieser unbekannten Frau. Ich versuchte, auf das Bild zu verzichten, das sich jeder selbst zurechtmalt. Ich wollte sie einfach sein lassen, so wie sie war. Ohne Worte und neben mir.

Neben dem Moment

Mittwoch, den 9. August 2006

Stilles Glück, lautlos, angenehm und klein. Ich mochte dieses Leben. Der bejahende Verzicht auf die großen Kämpfe. In mir eine großes Meer der Ausgeglichenheit und Harmonie. Langeweile war Erlösung und keine Qual. Um mich herum die Welt, die in ihren abstrusen Streben kein Ende fand. Mein Mangel war mein Retter und lauernder Tod zugleich.

Bis zu diesem Tag.

Als ob alles nur für mich geschehene wäre. Als ob ich unbewusst einer Schnur folgte, die mich dahin zurück brachte, woher ich kam.

Zeit im Cafe

Montag, den 7. August 2006

Sie war einfach so da. Ohne nur eine Spur. Von Luft, von Schritten, Lauten oder wie sonst Annäherung geschieht. Zeit hinterlässt immer eine Spur. So müssen auch Momente von der Tür bis zum Tisch ein Spiegelbild werfen. Doch in all dem Suchen findet er sie nicht. Sie war einfach da. Hier, ein Tisch weiter im Cafe.

Der Kaffee war schon kalt. Er verlor sich in anderen Dingen. In ihr, die jetzt gegenüber war. Die unbekannte Frau ist unerklärt sein Lebensmittelpunkt geworden. Für diese wenigen Minuten, die ihnen zusammen blieben.

Melinda war traurig. Die Augen verloren im Nichts.