Zimmer im Hotel

Samstag, den 13. Februar 2010

Einzelzimmer, Teppichboden, Schrank, ein kleiner Tisch, ein Stuhl, ein Bett, ein Nachttisch, Vorhänge, weiße Bettwäsche, Hotelzimmer sind irgendwie immer gleich. Warum bin ich eigentlich nicht Hotelzimmerdesigner geworden?

Gummibärchen, Stifte, Minibar, Telefon, Schreibblöcke, Gläser, Fernbedienung, Hausordnung, Werbematerial; ich mache mir einen Spass daraus, all diese Dinge im Zimmer zu verstecken.

Die Gleichheit springt mich an, provoziert mich, lässt mich gehen. Ich boykottiere die Schränke und stelle die Möbel um. Jeden Raum markiere ich mit Sünden.

Bis bald

Dienstag, den 7. Oktober 2008

Ich habe meine Wohnung nie verlassen ohne mich von ihr zu verabschieden. Nacheinander und still streife ich durch die Räume, verweile jeweils einen kurzen Moment.

Das Schlafzimmer, in welchem Kerstin selten einen Höhepunkt bekam, das Bad, in dem gestern noch ein paar Kerzen brannten, die Küche, worin ich schon endlose Stunden vor den Töpfen stand, das Wohnzimmer, alles ganz ordentlich.

Ich habe nie darüber nachgedacht. Es ist einfach wichtig für mich, nicht einfach nur zu gehen.

Stille im Blog

Mittwoch, den 18. Juli 2007

Ich habe schon lange nicht mehr geschrieben. Wenn das keine Internetseite wäre, sondern ein Tisch würde sich schon Staub auf der Oberfläche sammeln. Weil niemand am Tisch sitzt, weil niemand putzt und wischt.

Aber zum Glück ist das hier ja eine Internetseite. Darauf sammelt sich kein Staub. Internetseiten verlieren Vertrauen, wenn sich nicht ändert, wenn niemand schreibt, wenn der letzte Beitrag schon zu lange zurück ist.

Weil die Zeit sich ändert, aber die Internetseit ändert sich nicht mit.

Durchgeschüttelt, nicht gerührt

Donnerstag, den 18. Januar 2007

Genau jetzt tobt es ganz schön in Deutschland. Der Sturm zieht durch. Es zieht und kracht. Es ist warm, beinah wie im Sommer.

Umgestürtze Bäume, Straßen sind gesperrt. Der Bahn Verkehr ist eingestellt. Über 100 Flüge in Frankfurt ausgefallen. Unzählige Unfälle auf den Autobahnen. Viele Verletzte, sogar Tote gab es schon.

Nur ein bißchen Wind bringt alles durcheinander. Im Zentrum der Informationsgesellschaft hatten wir fast vergessen, dass es eine Natur gibt. Die uns nun lehrt, wie verletzlich unser System ist.

Streifzug auf Oberflächen

Montag, den 8. Januar 2007

Das Leben ändert sich. Jahrelang fuhr ich hin und her auf bestimmten Straßen, jeden Tag unzählige Kilometer, mit meinem 3-Liter Lupo einsam, allein.

Jetzt steht das Auto ohne mich einsam auf der Straße und ich fahre Straßenbahn. Eine Variabel ändert das ganze System. Aber das ist nicht das, was ich ursprünglich sagen wollte.

Wenn man sich in der Straßenbahn die Gesicher betrachtet, drängt sich das Gefühl auf, als ob der Weltuntergang unmittelbar bevorsteht. Jeder ist für sich einsam, traurig und allein.

2007 und jetzt?

Dienstag, den 2. Januar 2007

Da ging er hin, der Jahreswechsel. Wie schnell das geht. Zweitausendsieben ist da, noch völlig jungfreulich, aber immerhin schon angeknuspert.

Mit den traditionellen Vorsätzen konnte ich noch nie so richtig. Auf die Betrachtung kommt es an. Ich nenne sie Ziele. Die kann man nicht brechen, sondern im schlimmsten Fall nur nicht erreichen. Aber letztes Jahr hatte ich Glück und schaffte das ganze Programm.

Und nun gehe ich mit ganz wenig zu Erstreben ins neue Jahr. Völlig leicht und unbefangen einfach mal reinleben, daran könnte ich mich gewöhnen.

Dahin ist anders

Samstag, den 16. Dezember 2006

Seit meinem letzten Eintrag sind zwei Monate vergangen. In der Blogosphäre ist das eine lange Zeit. Aber neben einem richtigen Leben muten zwei Monate nur an wie ein Nichts.

Es hat sich so einiges getan. Ich bin endlich dahin gerückt, wo ich sein wollte. Damit ist nun alles im Gleichgewicht, was in mir drin ist. Damit bin ich nun endlich um gutes Stück herangerückt ans Glücklich sein.

Damit bleibt erstmal Zeit zu atmen, zu schnaufen, anzuhalten. Sich neu zu orientieren und schauen, was es sonst noch gibt und zu streben.

Neben dem hier

Freitag, den 15. September 2006

Die letzten Zeit war sehr ruhig in diesem Tagebuch. Richtig die Kuh ist eh noch nicht geflogen. Aber es kam immer wieder hervor unregelmässig in einem eigenen Rhythmus.

Im Moment verweilt dies hier als Nebenschauplatz. Das Leben drängt an anderer Stelle. Drängen ist stillistische Übertreibung, nirgendwo Revolution, Sturm und Innovation.

Aber ein stetes endlich Vorwärts. Und für mich ist das schon eine Menge. Ein Horizont ist nicht mehr nur Traum sondern greifbar nah geworden.

Überfluss an Ziele

Donnerstag, den 3. August 2006

Dafür hatte ich bisher keine Zeit. Morgen, übermorgen oder lieber ohne Stress in zwei Wochen. Da wird es ruhiger. Ich melde mich. Bis dahin und lebe Wohl.

Wer zu wenig Zeit hat, besticht nicht unbedingt an einen Mangel an Wertschätzung, sondern vielleicht an einem Überfluss der Ziele. Effizienz ist keine Sache der Unendlichkeit. 24 Stunden für jeden und Schluss.

Aber eigentlich ist mir das gleich. Der Stillstand ist vorbei. Evolution hat immer gewonnen und war dabei niemals schnell.

Überschaum

Sonntag, den 25. Juni 2006

Heute ist wieder einer dieser Tage. Tausend Dinge in meinen Gedanken. Jede Minute kommt ein neues Ding dazu. Als ob es wirklich nicht schon genug Dinge wären.

Ich verbuche es trotzdem positiv. Die Dinge sind Dinge zu tun. Beklagen wir oft nicht eine gewisse Lethargie? Da bin ich auch dabei, aber heute zum Glück woanders.

Meine Euphorie ist zugleich das Verderben. Ich war schon immer zu ungeduldig für stetiges Nacheinander. Es muss alles gleichzeitig sein. Und deswegen tat ich letztlich nichts.

Wir kommen zurück

Sonntag, den 11. Juni 2006

Fußball stand bisher jetzt nicht unbedingt in meinem Zentrum. Eher im Gegenteil. Und nun bin unheilbar infiziert. Das ist schon etwas Großartiges. Die Welt zu Gast bei Freunden. Die Fußball Weltmeisterschaft im eigenen Land.

Was wurde da im Vorfeld geschimpft und gestritten. Aber jetzt stört das niemanden mehr. Wo sind nur die Verweigerer geblieben? Ziemlich komisch, wir vermissen sie nicht.

Mitten in Deutschland feiern wir das größte Fest der Welt. Und alle staunen, es wehen endlich wieder deutsche Fahnen. Ein Volk meldet sich zurück.

Wieder auf dem Schiff

Donnerstag, den 11. Mai 2006

So viele Monate habe ich an die Melancholie verloren. Eigentlich mag ich Melancholie. Aber nur für Momente und nicht für 24/7. Die Menge macht das Gift.

Jetzt ist es endlich wieder Zeit für das Leben. Flammen entzünden, Stürmen und Drängen, Lachen so laut ich vermag. Es überkommt wie ein Kunstlicht, gerade eingeschaltet. Der lange Atem war für jetzt und nicht für einfach nur dahin.

Wie aufgewacht und aufgedacht. Endlich wieder auf dem Schiff. Auf dem Kreuzzug ins Glück.

Entscheidung

Samstag, den 1. April 2006

Es ist nichts mehr darüber hinaus vorhanden. Gedanken kreisen, vibrieren und zirkulieren. Sofort und unmittelbar.

Sie waren lange eine Last, aber jetzt haben Argumene ihr Gewicht verloren. Es ist so allumfassund, ganzheitlich und umunstösslich. Konsequenzen sind Konsequenzen. Veränderung ist nun mehr keine Gefahr.

Eine Gelassenheit überkommt wie ein sanfter Regen. Diese Harmonie tut gut.

Mein Blog

Donnerstag, den 16. März 2006

Das Leben ist schön. Manchmal vergessen wir das. Weil uns etwas belastet. Oder weil wir keine Zeit haben und damit selten im Augenblick ankommen.

Hinter dem Blog steht nun der Versuch, einzelne Gedanken und Aspekte des eigenen Lebens bewusst aufzugreifen und in kurze Texte zu überführen.

Letztendlich geht es also um Hinwendung und Auseinandersetzung. Und in der Konsequenz entsteht vielleicht mehr Zugang und Wahrnehmung für all das Wunderbare, das täglich geschieht.