Es ist da. Es bleibt da.

21. Januar 2011

Als ob es keine Zeit gäbe. Als ob es keine Veränderung gäbe. Als ob Geschehenes niemals gewesen wäre. Alles dreht sich, nur das hier nicht. Es übersteht Winter und Sommer, Raum und Zeit, Fragen und Antworten, Unfall und Schaden, Wunsch und Wirklichkeit, Höhe und Tiefe.

Beginne es zu akzeptieren. Du kannst nicht wählen. Du kannst nicht wünschen. Du kannst nicht hoffen. Du kannst gar nichts tun. Du kannst nicht zerstören. Du kannst nicht fliehen. Du kannst nicht wegschieben. Du kannst dich nicht blind stellen. Ob du willst oder nicht. Es ist da. Es bleibt da.

Das Gefühl ist in dir. Du bist in dem Gefühl. Du bist das Gefühl. Das Gefühl bist du. Du wärst nicht ohne das Gefühl. Das Gefühl wäre nicht ohne dich. Das Gefühl ist auf dir. Das Gefühl ist unter dir. Das Gefühl ist vor dir. Das Gefühl ist hinter dir. Das Gefühl ist neben dir. Das Gefühl ist um dich. Du bist um das Gefühl.

Level 3 – Das zweite Notepad

2. September 2010

So süß, so sanft, so zärtlich, der Wein war irgendwie verzaubert. Das Glas glitzerte, angeflunkert vom Kerzenlicht. Jeder Tropfen fast wie ein Kuss. Und am Schönsten war, ich trank den Wein nicht allein.

Doch es waren nur Phasen. Schwungvoll belebt durch unsere zweisame Magie, welche wie ein Rausch unerwartet über uns kam, und nach wenigen Momenten wieder unmittelbar verließ. Schließlich wollten wir einander nicht aufdrängen. Aber das Leben findet seinen Weg. Und jetzt sind wir hier.

In der kinetischen Energie der linear bewegten oder rotierenden Körper leuchtet die Frage und wir können nicht antworten. Haben wir uns jetzt in der Gravitation des anderen verfangen und schwingen gemeinsam?

Zimmer im Hotel

13. Februar 2010

Einzelzimmer, Teppichboden, Schrank, ein kleiner Tisch, ein Stuhl, ein Bett, ein Nachttisch, Vorhänge, weiße Bettwäsche, Hotelzimmer sind irgendwie immer gleich. Warum bin ich eigentlich nicht Hotelzimmerdesigner geworden?

Gummibärchen, Stifte, Minibar, Telefon, Schreibblöcke, Gläser, Fernbedienung, Hausordnung, Werbematerial; ich mache mir einen Spass daraus, all diese Dinge im Zimmer zu verstecken.

Die Gleichheit springt mich an, provoziert mich, lässt mich gehen. Ich boykottiere die Schränke und stelle die Möbel um. Jeden Raum markiere ich mit Sünden.

Vorweihnachtszeit

9. Dezember 2009

Tradition hat doch noch Hoffnung auf ein Überleben. Und ich entdecke belustigt deren Spuren in meinen Tagen. Jedes Jahr kehren diese Situationen wieder und machen meine Zeit besinnlich.

Wenn ich den Parkausweis im Bürocenter in Neustadt laminiere, kann ich Weihnachten schon körperlich spüren. Oder meine Postkarten in Mannheim in diesem Lädchen kaufe und im Anschluss Glühwein trinke.

Am Schönsten ist es auf der Bank. Bareinzahlungen hab ich eigentlich nur im Dezember. Und die Frau am Schalter kennt mich immer noch.

Geheimrezept

17. März 2009

Ich frage mich oft, ob all die Menschen um mich herum, einen Schlüssel haben. Eine Formel zum Leben, von der mir noch niemand erzählt hat.

Eine einfache Anleitung, mit der sich alle Rätsel lösen. Ein Geheimrezept, damit das Leben schmeckt.

Die verlorene Karte zum Heben großer Schätze. Die magische Waage, um die eigene Mitte zu finden.

Was verblieb

12. Oktober 2008

Vielleicht habe ich alles nur geträumt. Vielleicht war alles gar nicht wahr. Vielleicht war alles nur ein Traum einer verlorenen Nacht.

Da war keine Zahnbürste, kein Rasierer, kein Buch, kein Film, keine Unterwäsche, keine Kleider. Es gab nichts zu retten, mitzunehmen, abzuholen.

Nichts verblieb. Erinnerungen verblassen in der Zeit. Alles verliert sich im Universum.

Liebesversprechen

9. Oktober 2008

Ohne zu fragen lege ich stets mein Leben in die Hand des Anderen. Blind, ungefragt, ungesagt, das große Gefühl braucht keine Worte. Ein aufeinander achten und füreinander sein.

Doch jede Liebesgeschichte ist eine Geschichte vom Tod. Himmelrauschen wird zu Trauergesang. Innigste Zuneigung verbleibt in heftiger Verneinung. Nein, das sollen nicht meine Lieder und Lügen sein.

Ich werde meine Tür nie verschliessen. Ich werde immer da sein. Auch wenn es eigenes Unglück bedingt. Und dabei jede Träne in Stille ertragen.

Bis bald

7. Oktober 2008

Ich habe meine Wohnung nie verlassen ohne mich von ihr zu verabschieden. Nacheinander und still streife ich durch die Räume, verweile jeweils einen kurzen Moment.

Das Schlafzimmer, in welchem Kerstin selten einen Höhepunkt bekam, das Bad, in dem gestern noch ein paar Kerzen brannten, die Küche, worin ich schon endlose Stunden vor den Töpfen stand, das Wohnzimmer, alles ganz ordentlich.

Ich habe nie darüber nachgedacht. Es ist einfach wichtig für mich, nicht einfach nur zu gehen.

Armes, armes Ludwigshafen

21. März 2008

Ludwigshafen kann man beim Sterben zu sehen. Ein Geschäft schließt nach dem anderen. Die Innenstadt wird mit jedem Tag ein Stück mehr zur Geisterstadt. In Ludwigshafen wird nur gearbeitet, sonst nichts.

Sat1 wurde in Ludwigshafen gegründet. Die Stadt wurde durch BASF weltweit bekannt, aber nur weil Mannheim keine BASF wollte. In Ludwigshafen wird gearbeitet, in Mannheim wird gelebt.

Ich kenne eigentlich niemanden, der Ludwigshafen mag. Und genau deswegen habe ich diese Stadt in mein Herz geschlossen. Und nicht nur deswegen. Manchmal kann man den Himmel nicht von der Skyline unterscheiden. Alles nur grau.

Allein zu hause

11. November 2007

Freitag, Feierabend, schon dunkel, es regnet leicht, Stille in der Straßenbahn, niemand spricht, die Stadtlichter leuchten.

Haustür geöffnet, Sachen abgelegt, Lichter angemacht, Heizung aufgedreht, bequeme Schuhe angezogen, Musik aufgelegt, in den Spiegel geschaut, Inne gehalten, die Post geöffnet, den Müll rausgetragen, die Waschmaschine beladen.

In der Küche, Essen gekocht, Tisch gedeckt, Kerzen angezündet, Rotwein aufgemacht. Zurückgelehnt…

Wie du es immer gewollt hast

7. November 2007

Damals hast du so viele Mängel in mir und meiner Art zu Leben gesehen. Da war zuviel, dort war zu wenig. Dabei war ich nur ein Kind der Umstände.

Nach dem Abschied habe ich mir versprochen, dorthin zu gehen. Und so zu leben, wie du es immer wolltest, so wie du es dir immer gewünscht hast.

Heute nach beinah neun Monaten bin ich angekommen, es wurde wirklich wahr. Aber ich behalte es still in mir. Es ist ein Geschenk und es wartet für immer und ohne Anspruch auf dich.

Claudia

27. Oktober 2007

Und dann kam sie einfach so die Straße daher. Und lief mit einem leichten Hallo an mir vorbei.

Ich habe schon lange nicht mehr an sie gedacht. Ohne es bemerkt zu haben, war ich wohl sehr erfolgreich darin gewesen, den Leerraum zu füllen, den sie hinterlassen hat.

Aber das war nur ein Irrglaube. Claudia ist jetzt wieder in all meinen Augenblicken.

Ich liebe dich

5. August 2007

Ich gab ihm ein Zeichen. Wir lagen quer auf der Coach und blickten seitlich zum Fernseher, ich rieb leicht mein Po an seinem Penis, der noch eingeschlossen war. Er verstand sofort und eigentlich auch wieder nicht.

Jedenfalls begann er unmittelbar und ohne weitere Worte. Berührte mich von hinten, streichelte mich am Rücken, ging mir unters Hemd, ging mir an den Busen, zog meine Hosen runter, zog seine Hosen herunter.

Das war der Deal. Auch wenn er nicht wußte, dass es ein Deal war. So blieb mir die Sendung und ihm blieb mich.

Stille im Blog

18. Juli 2007

Ich habe schon lange nicht mehr geschrieben. Wenn das keine Internetseite wäre, sondern ein Tisch würde sich schon Staub auf der Oberfläche sammeln. Weil niemand am Tisch sitzt, weil niemand putzt und wischt.

Aber zum Glück ist das hier ja eine Internetseite. Darauf sammelt sich kein Staub. Internetseiten verlieren Vertrauen, wenn sich nicht ändert, wenn niemand schreibt, wenn der letzte Beitrag schon zu lange zurück ist.

Weil die Zeit sich ändert, aber die Internetseit ändert sich nicht mit.

Summer in the city

2. Mai 2007

Er war dieses Jahr schneller zurück als wir alle dachten. Blütenstaub und blauer Himmel wohin man nur sieht. Die Sonne feiert ihr großes Comeback.

Wir haben so sehr darauf gewartet. Kurze Röcke, viel Haut und Leichtigkeit überall auf der Straße. Der Sommer ist im Herzen der Menschen. Er bringt sie zusammen und wieder auseinander, wenn er geht.

Daneben stehen diese, die darin nicht aufgehen. Und nur zwischen Regen und Wolken ihre Geborgenheit finden. Und es ist gut, dass es sie gibt.

Noch nicht am Ende und noch ohne Namen

22. April 2007

Alle Guten Dinge finden ihr Ende. Dabei wurde ich nicht begleitet von wilden Phantasien, verbotenen Zeremonien oder der wahren Liebe. An meiner Seite standen verblassende Frakmente all meiner geliebten Frauen.

Kleine Bilder und unscharfe Filme, kleine Mosaiksteine, woran ich mich noch erinnerte. Ich war schon immer für die Wirklichkeit. Auch wenn Wirklichkeit nun Vergangenheit ist.

Es waren meine Träume, die ich lebte. Es waren meine Träume, die ich verlor und nun nur noch in meinen Erinnerungen fand. Es waren meine Träume, die mich zum Höhepunkt brachten.

Blicke ins Universum

9. April 2007

Das Wetter war trüb und verregnet. Die grauen Wolken ließen keine Lücke für einen Blick ins Universum. Ein Monopol der Verliebten, sie können auch am Tag die Sterne sehen.

Laura hatte vor einer Woche angerufen. Als sie am Telefon ihren Namen nannte, hörte mein Herz auf zu schlagen. Damals waren wir beide noch sehr jung und voller Jugend. Zu unerfahren, um uns dahin zu bringen, wohin wir uns beiden gewünscht hatten.

Zwei Kücken auf der Reise zum Mond. Dabei wußten wir gar nicht, wo der Mond ist. Völlig losgelöst und völlig schwerelos. So haben wir uns im Universum verloren.

Über Sandkörner Romane schreiben

7. März 2007

Ist es ein gutes Zeichen, wenn man viel zu erzählen hat? Wenn man sich ständig gegen den eigenen Strudel wehren muss? Wenn man beinah zu wenig Worte für all die Gedanken hat, die so im Kopf entstehen?

Ganz tief in mir drin war schon immer eine Liebe für das Alltägliche. Für die kleinen Wunder, die mir und um mich herum geschehen. Das ist das Leben und es erschöpft sich nicht.

Dann bin ich immer ganz tief im Glück. Dann ist jeder Moment wie eine kleine Feier. Wenn ich über Sandkörner Romane schreiben kann.

Schreiben in der Nacht

1. März 2007

Es ist nun mehr schon ein Jahr her als ich auf diese Art zu schreiben begann. Die Zeit der Gedichte ist vorbei. Vieles blieb nur Projekt. Und jetzt gibt es dieses Blog, welches kaum jemand liest. Aber das ist okay und war nicht mein Ziel.

All diese Gedanken kamen nur in der Nacht. Das ist keine Methode, sondern einfach geschehen. Kann man das so stehen lassen? Lohnt es sich, darüber nachzudenken, dass scheinbar man nicht am Tag schreiben kann.

Was nach außen dringt, traut sich wohl nicht ins Licht. Sondern mag nur im Dunkeln nach draußen gehen.

I was made for loving you baby

25. Februar 2007

Es ist jetzt nun schon vier Wochen her. Vor vier Wochen hat sich meine Liebste von mir getrennt. Das Leben ging weiter und so langsam klärt sich die Sicht.

Was macht man nach solchen Etappen? Im Leiden war ich schon immer weiblich. Die gemeinsame Zeit wäre die größte Trauer aller Zeiten wert gewesen. Aber das würde mir nicht weiterhelfen.

Ich muss zugeben, der Aufbau gestaltet sich schwierig. Die Freude ist zurück. Aber vieles ist noch sinnsuchend und ich finde nichts.

Schwarz ist keine Farbe

12. Februar 2007

Ich wusste nicht richtig, was ich suchte. Es ist schwer, wenn man keine Vorstellung davon hat, was richtig wäre für den Augenblick. Momente ändern sich wie das Leben.

Wenn man geküsst wird, aber gar nicht weiß, was Küssen ist. Was macht man dann? Was sagt man? Wie geht man damit um? Manchmal kommt etwas herunter, was sich so sonderbar fremd anfühlt, wonach man sich aber unbewusst sein Leben lang sehnte.

Physikalisch gesehen entsteht Schwarz bei der Abwesenheit von Licht jeglicher Wellenlänge. Da Farbe lediglich eine Sinnesempfindung des Gehirns und die Wellenlänge eine physikalische Eigenschaft ist, ist es angebracht, von Schwarz als Farbe zu reden.

Vierundzwanzig Tage ohne Überschrift

11. Februar 2007

Wie schnell die Zeit dahin vergeht, entbehrt jeder Worte. Drei Wochen freie Zeit sind wirklich schnell vorbei. Drei Wochen ohne Rahmen, ohne Zentrum, ohne Richtung. Jeder Tag unverbindlich und freibleibend.

Und doch ist nun alles irgendwie anders. Entferne den zentralen Baustein und das Haus zerbricht. Das Tempo der Veränderung bleibt auf hohem Niveau. Letztes Jahr war Gewinnen, dieses Jahr ist wohl Verlieren. Jetzt sind wieder Räume frei, die nach Verwendung streben.

Damit bin ich an einer Lebensstelle angelangt, wohin mich lange hingewünscht habe, aber sie nach einigen Jahren irgendwie vergaß und wenn mich jemand gefragt hätte, fände ich sie nicht mehr erstrebenswert.

Wie ein Kind denken

10. Februar 2007

Wir fragen immer nur danach, was das Leben uns schenkt, schenken könnte, schenken soll. Warum fragen wir nie danach, was wir dem Leben schenken? Die Welt wird schließlich durch Wunschansprüche nicht besser.

Wie viele Gute Taten haben wir heute verbracht? Das fängt doch schon im Kleinen an, wie oft haben wir heute ohne Grund unsere Mitmenschen angelächelt? Das kostet ja nichts. Auf der Straße, im Flur, im Geschäft?

Es ist furchtbar zu erkennen, dass wir eigentlich nur kalte Egoisten sind. Ach, das macht mich beinah so traurig, dass ich kaum mehr schreiben kann. Wir müssen dringend umdenken.

37 Grad

5. Februar 2007

Als ich heute zu meinen Eltern fuhr (A65), hörte ich den Sender HR3 im Radio. Darin ein Interview mit 2raumwohnung und Rezension des neuen Albums 37 Grad. Aktuell in den Charts mit „Besser geht’s nicht“.

Ob es nicht überladen wäre mit Glück? Ob es nicht zu wenig Kummer beinhalten würde? Warum die Band an dieser Stelle keine Rücksicht nähme? Ob da was mit 2raumwohnung verkehrt wäre? Ob das die Leute nicht komisch fänden und sich deswegen vielleicht abneigen würden?

So weit sind wir schon gekommen. Eigentlich ist das nicht weiter zu kommentieren.

Why are you creative?

1. Februar 2007

Nicht dem Erschaffen wegen. Schwer zu umkreisen. Um zu sagen, was ist. Um zu finden, was ich suche. Um zu fragen, wohin. Um zu spüren, das Leben. Um zu begegnen. Mir selbst.

Obiges nur als Vorspiel. Es war an anderer Stelle schon gesagt. Wiederholung schadet nicht, eine alte und verstaubte Methode, um zu sich etwas einzuprägen. Der Mensch lernt durch ständige Wiederholung. Traurig aber wahr, wir sind doofe Automaten.

Was ich eigentlich sagen wollte. Warum ist man am kreativsten, wenn man leidet? Warum nur ist tiefe Melancholie der unerschüttlich beste Quell alles neu Geschöpften?

Wieder dabei

30. Januar 2007

Kürzlich schrieb ich noch darüber. Über die unglückliche Anmut, die man überall trifft, wohin man geht. Sei es in der Straßenbahn, im Supermarkt, am Arbeitsplatz oder in der Einkaufsmeile. Überall nur traurige Gesichter.

Jetzt bin ich auch dabei. Muss mich einreihen in die Armee der Finsterniss, die Party der Tragödie, die Singsang der Melchonlie. Ich bin unglücklich, kann nicht mehr strahlen, kann nicht lächeln, nicht mehr lachen, wohin ich auch gehe.

Dabei habe ich mich so bemüht, mich abzusetzen und dagegen anzugehen. Ich dachte, was ist nur mit den Deutschen los. Jetzt spiele ich mich und ganz laut. Ich gehöre dazu.

Arm an Leben, Reich an Erfahrung

27. Januar 2007

Ich komme mir gerade ziemlich dumm vor. Man geht wie blind durch das Leben und ist sich so vielen Dingen nicht bewußt. Bis man sie verliert.

In Schwermut versunken, gehen die Lichter an. Man erkennt, begreift, sieht ein. Die Welt hat sich in Sekunden verändert, nur du selbst bleibst gleich.

Der Zug ist abgefahren. Du bleibst alleine zurück. Reicher an Lebenserfahrung, ärmer an dem, was man zum Leben braucht. Ist die Welt nicht wunderbar?

Die Neigung des Baums zurückdrehen

26. Januar 2007

Der Winter ist doch noch gekommen. Kalt, trüb, ohne Schnee. Januar ist einfach kein Freudenmonat. Der Jahreswechsel ist vorbei und jetzt muss man anfangen. Und dem Herannahenden ins Auge blicken.

Ich dachte manches in Ordnung und Schönheit, doch in Wirklichkeit war dem nicht so, sondern gegenteilig. Und niemand gibt sich schuldig, den man dann anklagen könnte. Die Wahrheit ist einfach da.

Und nun? Ein Baum, der sich in seinem Wachstum in jahrelanger Gemächlichkeit nach Süden neigte, den kann man nicht einfach unmittelbar nach Westen biegen.

Einfach duplizieren

23. Januar 2007

Was sind wir doch für Helden. Wie wir versuchen im Alltäglichen unsere Zeit zu meistern. Ein grandioses Scheiten ist uns allen bekannt.

Ich gehöre zu denjenigen, die stets versuchen in der Handtasche blind, das Feuerzeug zu greifen. Da krammt und wühlt man zwischen den unzähligen Dingen herum, bekommt es nicht zu fassen und ärgert sich.

Warum nicht einfach zwei Feuerzeuge in die Handtasche tun? Das erhöht die Chance gleich um 50 %. So einfach kann es sein. ;-)

Durchgeschüttelt, nicht gerührt

18. Januar 2007

Genau jetzt tobt es ganz schön in Deutschland. Der Sturm zieht durch. Es zieht und kracht. Es ist warm, beinah wie im Sommer.

Umgestürtze Bäume, Straßen sind gesperrt. Der Bahn Verkehr ist eingestellt. Über 100 Flüge in Frankfurt ausgefallen. Unzählige Unfälle auf den Autobahnen. Viele Verletzte, sogar Tote gab es schon.

Nur ein bißchen Wind bringt alles durcheinander. Im Zentrum der Informationsgesellschaft hatten wir fast vergessen, dass es eine Natur gibt. Die uns nun lehrt, wie verletzlich unser System ist.

Streifzug auf Oberflächen

8. Januar 2007

Das Leben ändert sich. Jahrelang fuhr ich hin und her auf bestimmten Straßen, jeden Tag unzählige Kilometer, mit meinem 3-Liter Lupo einsam, allein.

Jetzt steht das Auto ohne mich einsam auf der Straße und ich fahre Straßenbahn. Eine Variabel ändert das ganze System. Aber das ist nicht das, was ich ursprünglich sagen wollte.

Wenn man sich in der Straßenbahn die Gesicher betrachtet, drängt sich das Gefühl auf, als ob der Weltuntergang unmittelbar bevorsteht. Jeder ist für sich einsam, traurig und allein.

2007 und jetzt?

2. Januar 2007

Da ging er hin, der Jahreswechsel. Wie schnell das geht. Zweitausendsieben ist da, noch völlig jungfreulich, aber immerhin schon angeknuspert.

Mit den traditionellen Vorsätzen konnte ich noch nie so richtig. Auf die Betrachtung kommt es an. Ich nenne sie Ziele. Die kann man nicht brechen, sondern im schlimmsten Fall nur nicht erreichen. Aber letztes Jahr hatte ich Glück und schaffte das ganze Programm.

Und nun gehe ich mit ganz wenig zu Erstreben ins neue Jahr. Völlig leicht und unbefangen einfach mal reinleben, daran könnte ich mich gewöhnen.

Gleichgewicht

19. Dezember 2006

Ich habe völlig vergessen, wie es ist mit seiner Umgebung, seinem Leben und sich selbst im Reinen zu sein. Die Zeit wird zum Geschenk.

Es braucht dabei keine Höhepunkte um Glücklich zu sein. Ich freue mich einfach nur so dahin. Und das ist so klasse.

Was bleibt ist Demut und Dankbarkeit. Gerade im Rückblick auf vergangene Zeit und die Hoffnung weiterhin im Lot zu bleiben.

Dahin ist anders

16. Dezember 2006

Seit meinem letzten Eintrag sind zwei Monate vergangen. In der Blogosphäre ist das eine lange Zeit. Aber neben einem richtigen Leben muten zwei Monate nur an wie ein Nichts.

Es hat sich so einiges getan. Ich bin endlich dahin gerückt, wo ich sein wollte. Damit ist nun alles im Gleichgewicht, was in mir drin ist. Damit bin ich nun endlich um gutes Stück herangerückt ans Glücklich sein.

Damit bleibt erstmal Zeit zu atmen, zu schnaufen, anzuhalten. Sich neu zu orientieren und schauen, was es sonst noch gibt und zu streben.

Neben dem hier

15. September 2006

Die letzten Zeit war sehr ruhig in diesem Tagebuch. Richtig die Kuh ist eh noch nicht geflogen. Aber es kam immer wieder hervor unregelmässig in einem eigenen Rhythmus.

Im Moment verweilt dies hier als Nebenschauplatz. Das Leben drängt an anderer Stelle. Drängen ist stillistische Übertreibung, nirgendwo Revolution, Sturm und Innovation.

Aber ein stetes endlich Vorwärts. Und für mich ist das schon eine Menge. Ein Horizont ist nicht mehr nur Traum sondern greifbar nah geworden.

Ohne Szene und Musik

10. August 2006

Gevögelt haben wir später im Nebenzimmer. Nicht unbedingt das Schloss der Träume. Wenn man nichts hat, nimmt man alles, was man vorfindet.

Anschließend fuhren wir damit weiter, womit wir zuvor begonnen hatten, aber irgendwie noch nicht am Ende war. Unser gegenseitiges Anschweigen, ein Verweilen ohne Worte, ein stilles Begleiten ohne Grund.

Damit war mein Abend gerettet. Dem Zwang herzufinden, folgte eine neugieriges Wohlfühlen in der Nähe dieser unbekannten Frau. Ich versuchte, auf das Bild zu verzichten, das sich jeder selbst zurechtmalt. Ich wollte sie einfach sein lassen, so wie sie war. Ohne Worte und neben mir.

Neben dem Moment

9. August 2006

Stilles Glück, lautlos, angenehm und klein. Ich mochte dieses Leben. Der bejahende Verzicht auf die großen Kämpfe. In mir eine großes Meer der Ausgeglichenheit und Harmonie. Langeweile war Erlösung und keine Qual. Um mich herum die Welt, die in ihren abstrusen Streben kein Ende fand. Mein Mangel war mein Retter und lauernder Tod zugleich.

Bis zu diesem Tag.

Als ob alles nur für mich geschehene wäre. Als ob ich unbewusst einer Schnur folgte, die mich dahin zurück brachte, woher ich kam.

Zeit im Cafe

7. August 2006

Sie war einfach so da. Ohne nur eine Spur. Von Luft, von Schritten, Lauten oder wie sonst Annäherung geschieht. Zeit hinterlässt immer eine Spur. So müssen auch Momente von der Tür bis zum Tisch ein Spiegelbild werfen. Doch in all dem Suchen findet er sie nicht. Sie war einfach da. Hier, ein Tisch weiter im Cafe.

Der Kaffee war schon kalt. Er verlor sich in anderen Dingen. In ihr, die jetzt gegenüber war. Die unbekannte Frau ist unerklärt sein Lebensmittelpunkt geworden. Für diese wenigen Minuten, die ihnen zusammen blieben.

Melinda war traurig. Die Augen verloren im Nichts.

Überfluss an Ziele

3. August 2006

Dafür hatte ich bisher keine Zeit. Morgen, übermorgen oder lieber ohne Stress in zwei Wochen. Da wird es ruhiger. Ich melde mich. Bis dahin und lebe Wohl.

Wer zu wenig Zeit hat, besticht nicht unbedingt an einen Mangel an Wertschätzung, sondern vielleicht an einem Überfluss der Ziele. Effizienz ist keine Sache der Unendlichkeit. 24 Stunden für jeden und Schluss.

Aber eigentlich ist mir das gleich. Der Stillstand ist vorbei. Evolution hat immer gewonnen und war dabei niemals schnell.

Euphorie im Stillen

1. Juli 2006

Wie sehr ich all die beneide, die gerade tanzen, feiern und lachen. Im Schatten des deutschen Fußballmärchens gibt es kein Einhalt und Grenzen mehr.

Die letzten Jahre muss ich hier etwas verloren haben. Oder etwas dazubekommen, was ich gar nicht wollte. Die Leichtigkeit des Seins oder eine unscheinbare innere Blockade. Ich weiß es nicht.

Im Moment bleibt nur fasziniert isoliert dazustehen und das Schauspiel zu betrachten. Daneben ist immer noch besser als gar nicht dabei.

Überschaum

25. Juni 2006

Heute ist wieder einer dieser Tage. Tausend Dinge in meinen Gedanken. Jede Minute kommt ein neues Ding dazu. Als ob es wirklich nicht schon genug Dinge wären.

Ich verbuche es trotzdem positiv. Die Dinge sind Dinge zu tun. Beklagen wir oft nicht eine gewisse Lethargie? Da bin ich auch dabei, aber heute zum Glück woanders.

Meine Euphorie ist zugleich das Verderben. Ich war schon immer zu ungeduldig für stetiges Nacheinander. Es muss alles gleichzeitig sein. Und deswegen tat ich letztlich nichts.

Augenputz

19. Juni 2006

Wofür Urlaub vom Alltäglichen Leben nehmen? Ist der Gedanke allein nicht schon Niederlage genug? Schließlich haben wir es gewollt und selbst bestellt.

Nicht immer alles gleich so böshaftig und vergiftet hinterfragen. Davon muss man sich auch mal befreien. Es kann nicht alles bis in Detail philosophisch wertvoll sein.

So ein paar Tage im Abseits des Eigenen hat schon Charme. Da ist einiges mehr als nur Erholung und Erlebnis. Aus der Ferne hat man einfach die bessere Sicht auf das Eigene zurück.

Wir kommen zurück

11. Juni 2006

Fußball stand bisher jetzt nicht unbedingt in meinem Zentrum. Eher im Gegenteil. Und nun bin unheilbar infiziert. Das ist schon etwas Großartiges. Die Welt zu Gast bei Freunden. Die Fußball Weltmeisterschaft im eigenen Land.

Was wurde da im Vorfeld geschimpft und gestritten. Aber jetzt stört das niemanden mehr. Wo sind nur die Verweigerer geblieben? Ziemlich komisch, wir vermissen sie nicht.

Mitten in Deutschland feiern wir das größte Fest der Welt. Und alle staunen, es wehen endlich wieder deutsche Fahnen. Ein Volk meldet sich zurück.

Eigenbetrug im großen Stil

6. Juni 2006

Bild erreicht jeden Tag zwölf Millionen Menschen. Taff zeigt viel Prominenz, aber kaum etwas von umstoßendem Wert. Und Verliebt in Berlin feiert beinah jeden Tag das Leben.

Die breite Straße und ihre Kinder. Sie erreicht, wo andere nur ungehört verbleiben. Sie zerstreut, wo andere verzweifelt nach Aufmerksamkeit drängen. Und bietet Orientierung, denn vieles verwirrt.

Wie laut wir das doch alles zementieren. Das Lügenmeer beschämt uns nicht. Und unbewusst träumen wir weiter von Stille, Heimat und Frieden.

Jeder Tag war ein Opfer

28. Mai 2006

Wo ist nur die Liebe hin? Jahrelang war sie im Mittelpunkt meines Denkens und Handelns. Sechzehn Einträge und von Liebe keine Spur…

Jeder Tag war ein Opfer des großen Gefühls. Es gab immer ein Leiden, eine Sehnsucht, ein sexuelles Treiben. Und alles, was an Leben geschah, befand sich nur darin motiviert. Mein Herz war schon immer für die großen Gefühle gemacht.

Sie hat sich verändert. Neben mir und um mich herum. Nicht mehr in unruhiger Bewegung und Ergründung, sondern in neuer Schönheit ungefragt, friedlich, leise und still. Liebe ist.

Unser Drittes

23. Mai 2006

So langsam vermute ich eine weitere Etappe im Alterungsprozess geschafft. Das Fernsehen ist mir zu laut und unruhig und irgendwie auch zu weit entfernt.

Innerhalb des Mediums probiere ich meine Flucht. Es braucht heutzutage ja nur noch eine Taste und kein Gedächtnis mehr. Im Öffentlichen angekommen, ist die Reise aber schnell beendet und ich fühle mich richtig gut dabei.

Es ist schwierig das Etwas einzukreisen. Ich bin da mittlerweile einfach näher dran. Näher noch als vor ein paar Jahren. Schleichend und still wurde ich wohl infiziert. Von der deutschen Harmonie.

Trostloser Himmel

22. Mai 2006

Heute war nur Regen. Teilweise heftig, zeitweise schwach, aber stets beständig in einer beruhigenden Melodie. Beinah wie ein Gedicht.

Der Himmel ganz grau. Unverschuldet umgibt mich eine Art von Harmonie und Frieden. Das ist Luxus. Die Rückkehr der Momente ins Zentrum.

Regen macht Geräusche und Töne. Das Leben kommt ganz nah heran. Und bringt mich damit in die Mitte zurück.

Die Zeit

19. Mai 2006

So schön man sich die Zeit auch gestalten mag. In unseren üblichen Wochen glänzen einige Perlen ganz besonders heraus. Lichtblicke für Odyseen, jede Woche neu.

Mein Juwel und Streben liegt mittendrin im Wochenende. Da ist eine Phase von zwei, drei Stunden. Eine Oase abseits von Laut und Miteinander meiner Welt. Aber das ist es nicht, sondern nur Voraussetzung.

So hat wohl jeder seine Highlights und Höhepunkte. Schon vorab schöpfen wir vor lauter Vorfreude, gehen danach voller Mut in das Farblose zurück.

Wieder auf dem Schiff

11. Mai 2006

So viele Monate habe ich an die Melancholie verloren. Eigentlich mag ich Melancholie. Aber nur für Momente und nicht für 24/7. Die Menge macht das Gift.

Jetzt ist es endlich wieder Zeit für das Leben. Flammen entzünden, Stürmen und Drängen, Lachen so laut ich vermag. Es überkommt wie ein Kunstlicht, gerade eingeschaltet. Der lange Atem war für jetzt und nicht für einfach nur dahin.

Wie aufgewacht und aufgedacht. Endlich wieder auf dem Schiff. Auf dem Kreuzzug ins Glück.

Wunderschönes Grau

2. Mai 2006

Ich kanalisiere meine Wut meist auf unschuldige Radiomoderatoren. Meine Gewaltphantasien, meinen stillen Wahnsinn.

Lasst es uns doch offen zugeben, wir sind auch nur Sklaven des Zentralgestirns. Wenn die Sonne scheint, dann lacht das Leben. Körper und Geist, sie bestimmt einfach massgeblich unser Glück. Eine neue, moderne Religion.

Sonnenkult ist zur Normalität geworden. Wir lieben es und verlangen danach. Wer Regen liebt, bleibt abseits.

Verlust der Erlebnisfähigkeit

25. April 2006

Eine Trauerweide ist selten für die Ewigkeit. Nach einer großen Betrübnis-Synphonie und dem Fest der schwarzen Kleider kommt man irgendwie immer zurück.

Das bedingt sich schon allein aus dem Leben heraus. Jeder Tag ist mit so vielen und unterschiedlichen Rollen und Räume besetzt, unwahrscheinlich, dass überall nur grauer Regen ist.

Manchmal glaube ich aber die eigene Erlebnisfähigkeit verloren. Damit ist der Schlüssel zu den Türen zurück dahin.

Ich misstraue dir

18. April 2006

Mitunter kann es schon einmal passieren, dass eine soziale Beziehung vollends ins Abseits gleitet. Ursprung und Kausalität ist schon zu weit zurück, um nachträglich zu forschen.

Gibt es denn noch geeignete Waffen für diese Konflikte? Solche Instrumente, welche nicht beidseitige Anwendung erfordern, um die Krankheit totzugiften? Offenheit, Vertrauen, Kommunikation ist nicht geeignet für Davids Angriffskrieg.

Ich will es nicht akzeptieren. Es kann nicht so bleiben. Flucht ist zu wenig für solche, welche stets die ganze Welt umarmen.

Nur eine Zigarette

10. April 2006

Ganz tief in uns drin, scheint nur ICH zu sein. Das Konzept ist stimmig. Was soll es da auch anderes geben?

Frisch auf der Straße ertappt, wurde ich heute nach einer Zigarette gebeten. Mein Nein kam unmittelbar und ohne Überlegen. Das beschämt mich. Wenn ich mich langsam herannähere, dann habe ich Wahl, Gedanke und bin bereit zu geben.

Was mag das sein, dass wir aber innerlichst nichts von uns daher schenken möchten, wenn jemand bittet? Zuerst müssen wir stets prüfen und werten. Das beschämt mich.

Dazwischen

5. April 2006

Gestern war so unsagbar vieles, was ich verneinte. Morgen ist noch ungeschrieben, aber Manches schon in Konturen am Horizont.

Heute ist dazwischen und es ist nichts vorhanden diese Zeit zu füllen. Was macht man in solchen Momenten? Bis in die Haarwurzeln versinke ich in einer Art von Ausgeglichenheit. Wie in einer Oase baumle ich dahin.

So vergehen die Tage. Es ist Urlaub, es ist eine erholsame Rast, es ist ein stilles Gebet. Beobachtend dem, was kommt.

Entscheidung

1. April 2006

Es ist nichts mehr darüber hinaus vorhanden. Gedanken kreisen, vibrieren und zirkulieren. Sofort und unmittelbar.

Sie waren lange eine Last, aber jetzt haben Argumene ihr Gewicht verloren. Es ist so allumfassund, ganzheitlich und umunstösslich. Konsequenzen sind Konsequenzen. Veränderung ist nun mehr keine Gefahr.

Eine Gelassenheit überkommt wie ein sanfter Regen. Diese Harmonie tut gut.

Ungewollt zurückfinden

30. März 2006

Da glaubt man sich schon sicher und weit entfernt. Und findet sich doch irgendwann ganz schnell und sanft zurück. Unvermutet und ungewollt, einfach so.

Aber es ist nicht mehr gleich (wenn man genau schaut). Die Welt hat sich verändert. Man hat sich selbst weiterentwickelt und befindet sich in einer völlig anderen Phase.

So ändert sich die Betrachtung, der Winkel, das Licht und damit auch das Motiv. Was vorher ganz nah war, ist jetzt nüchtern. Vielleicht. Wenn man Glück hat…

24 Stunden, ein Tag

28. März 2006

Manchmal ist es ein Fluch, nicht gelernt zu haben, einfach sein zu lassen. Immer zu stürmen, zu rennen, zu tun.

Aber schämen mag ich mich dafür nicht. Es gibt so vieles, was ich nicht verneinen möchte. Ungeachtet dessen, was letztlich bleibt, was oft nicht sehr viel ist, wenn überhaupt.

Die vielen Stunden, die langen Tage, die dunklen Nächte. Es gibt immer eine Art von Projekt, ein Liste von Anstehendem oder alltäglicher Sturm und Drang. Und die Zeit ist begrenzt.

Vergebliches Anklopfen

21. März 2006

Das Leichte klopfte an mir. Es machte sich nicht die Mühe einen anderen Weg zu gehen, sondern starb sofort für sich allein ohne Szene und Musik.

Solche Zeiten muss es ja auch im Leben geben. Es ist nicht richtig, sie vollends zu verurteilen. Wer wie ein Leuchtturm sein möchte, sollte auch Abseits die Wege kennen.

Ich bewundere dennoch die Menschen, welche all das Lastende einfach so abstreifen und sich dem Fröhlichen hinwenden. Ich gehöre leider nicht dazu. Was mich bedrückt, stellt sich stets auch zwischen mich und meine Welt.

Sekt zum Frühstück

20. März 2006

Warum nicht das Leben mal ausarten lassen? Alle Dinge mal ins Unendliche treiben? Die Ausschweifung ohne Korsett zelebrieren?

Heute ein Mensch sein ist ein Lied nach Noten. Zugegeben man interpretiert auf persönliche Weise. Es ist sogar noch ausreichend Luft zum improvisieren. Zum Rhythums kehrt letztlich jeder zurück. Und das ist auch gut so.

Höhepunkte sind nicht im Rahmen. Höhepunkte sind außerhalb und darüber hinaus.

Ankommen

18. März 2006

Ob man sich mehr die Zeit dazu nehmen sollte? Ob das Früchte trägt? Immerhin sind es sozusagen wie nicht-produktive Leer-Momente und verschenkte Zeit. Und Zeit kommt nicht zurück.

Ankommen ist ein sehr persönlich-ausgestalteter Prozess. Krawatte in die Ecke werfen, Dinge auf ihre Plätze legen, den Ort oder die Zeit langsam über sich kommen lassen. Bevor man damit beginnt, sich aktiv einzumischen.

Der Gewinn ist Intension, Farbe, Ton, Geschmack oder kann sein. Vielleicht schreibt es auch die Wertschätzung vor.

Mein Blog

16. März 2006

Das Leben ist schön. Manchmal vergessen wir das. Weil uns etwas belastet. Oder weil wir keine Zeit haben und damit selten im Augenblick ankommen.

Hinter dem Blog steht nun der Versuch, einzelne Gedanken und Aspekte des eigenen Lebens bewusst aufzugreifen und in kurze Texte zu überführen.

Letztendlich geht es also um Hinwendung und Auseinandersetzung. Und in der Konsequenz entsteht vielleicht mehr Zugang und Wahrnehmung für all das Wunderbare, das täglich geschieht.